Diashow mit Tonkommentar 3 – Den richtigen Ton treffen

Im dritten und letzten Teil zu unserer Serie „Diashow mit Tonkommentar“ möchte ich darauf eingehen, auf welche Art Sie Ihre Stimme als Gestaltungsmittel einsetzen. Es macht einen Unterschied, wie Sie etwas sagen und welche Emotionen dabei (unbewusst) mitschwingen. Es braucht keine Sprecherausbildung – meist möchten Sie Ihre Diashow ja im privaten Rahmen zeigen. Allerdings ist es immer gut, wenn man das Beste herausholt und so auch akustisch Spuren hinterlässt.

Textgrundlage für den Tonkommentar

Sie können frei sprechen oder sich mit Stichpunkten oder auch einem ganzen Text vorbereiten – wie auch immer sie es angehen, behalten Sie Folgendes im Blick:

  • Ihre Sätze sollten kurz und prägnant sein
  • Wichtige Informationen sind am Anfang oder am Ende des Satzes zu finden
  • Pro Satz sollte es nur einen besonders betonten Aspekt geben
  • Es muss nicht jedes Bild vertont werden, auch durch Pausen kann Spannung entstehen
  • Es sollte nicht direkt das Offensichtliche beschrieben werden (ein Foto von einem Baum sollte nicht mit „Hier sehen wir einen Baum“ kommentiert werden)
  • Stolperstellen sollten Sie lieber umformulieren

Besser gut gelaunt und gesund, als verstimmt und krank

Lächeln Sie bei der Tonaufnahme

Lächeln Sie bei der Tonaufnahme

Ein mildes Lächeln kann man auch hören 🙂 Versuchen Sie, Ihren Tonkommentar mit einem leichten Lächeln aufzunehmen. Sie werden merken, dass die Aufnahme lockerer und freundlicher klingt. Wenn partout keine gute Stimmung aufkommen mag, versuchen Sie es mit einem Trick. In einer Studie fand man heraus, dass Singen locker (und glücklich) macht 🙂 Singen Sie leise Töne, die Ihre Stimmbänder aufwärmen.

Vermeiden Sie Aufnahmen an Tagen, an denen Sie sich niedergeschlagen fühlen oder an denen Sie z.B. erkältet sind. Auch das wird man hören, Sie werden leise klingen, es fällt Ihnen schwerer, den richtigen Ton zu treffen.

Manchmal ist man auch befangen, weil der Klang der eigenen Stimme im Tonkommentar anders ist, als das, was man sonst so von sich hört. Die aufgenommene Stimme klingt anders, ihr fehlt etwas (die „innere“ Stimme) – man mag die eigene Stimme meist nicht gern anhören. Ich kann Ihnen nur versprechen, dass es besser wird. Man gewöhnt sich daran, je öfter man sich selbst gehört hat. Tun Sie sich den Gefallen und „gewöhnen“ Sie sich an Ihre Stimme. Lesen Sie ein Buch vor und nehmen Sie es mit dem Mikro auf. So erkennen Sie auch, an welchen Stellen Sie deutlicher sprechen müssen und wie Sie Betonungen am besten einsetzen.

Gespür für die Atmung finden

Lassen Sie das Zwerchfell seine Arbeit machen und kümmern Sie sich nicht weiter darum, betont viel Luft zu holen. Das richtige Atmen ist eigentlich ein natürlicher Reflex, wenn man jedoch unter Anspannung steht, holt man oft falsch Luft. Das merkt man der Tonaufnahme auch an. Entspannen Sie sich. Sitzen Sie aufrecht oder stehen Sie.
Der Schlüssel ist, sich zu entspannen und auf die richtige Atmung zu vertrauen. Spüren Sie, wie beim Sprechen am Ende des Wortes Luft entweicht? Halten Sie Ihren Handrücken vor den Mund, dann spüren Sie es. Durch dieses Ausatmen wird im Zwerchfell ein Reflex ausgelöst, der zum geräuschlosen Einatmen führt.  Man nennt diese Techik (oder eigentlich den Reflex) auch „Abspannen„.

Es ist wichtig, dass Sie die Luft beim Ausatmen nicht „herauspressen“, denn sonst kommt es zum falschen Einatmen, das bei der Aufnahme hörbar sein wird.

Bedenken Sie, dass die Stimme im Kehlkopf gebildet wird. Die richtige Haltung des Kehlkopfs macht viel aus. Lassen Sie traurig den Kopf hängen, dann klingt das auch so.
Stellen Sie sich vor, ein goldener Faden wäre oben an Ihrem Kopf befestigt. Sanft zieht Sie der Faden nach oben, Ihre Haltung wird gerade. Die Ohren befinden sich über den Schultern, das Kinn senkt sich leicht. Jetzt hat es der Kehlkopf leichter und Sie werden merken, dass auch das Atmen einfacher wird.

Eine volle Stimme  – eine Sache der Übung?

Wenn Sie Ihrer Stimme mehr Raum geben, ist der Resonanzkörper größer, Ihre Stimme wirkt voller, tiefer. Der Resonanzraum der Stimme reicht, ohne Übung, meist in den Brustkorb. Aber sie kann auch mehr Raum gewinnen.
Stellen Sie sich vor, auf Ihrem unteren Rücken würden zwei Hände links und rechts liegen, die Sie mit der Atmung wegschieben wollen. Sie merken schon, wie tief Ihre Atmung eigentlich gehen kann. Sie können auch noch eine andere Übung machen. Stellen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand, sodass der ganze Rücken die Wand bedeckt. Summen Sie ein stimmhaftes S in die Wand hinein. Auch hier erhalten Sie ein Gespür dafür, wie tief in den Körper hinein die Stimme gehen kann. Es gibt noch viel mehr, hinter dem Begriff „Appoggio“ finden Sie Informationen zu Theorie und Praxis.
Das ist nicht nötig und vielleicht ein bisschen unnatürlich, glauben Sie? Denken Sie Säuglinge. Zum Schreien benutzen sie Ihren ganz Körper – sie müssen laut sein, denn sie sind auf Hilfe angewiesen. Von Natur aus ist diese Technik zum Überleben in uns verankert. Im Erwachsenenleben brauchen wir das nicht mehr, es ist uns abhandengekommen. Das Gute ist aber, dass es nichts völlig Neues für unser Gehirn ist. So kann man es leichter wieder erlernen.

Emotionen schwingen immer mit

Sprechen Sie den Text mit Gefühl

Sprechen Sie den Text mit Gefühl

Es ist wichtig zu wissen, wie man sich selbst fühlt, bevor man Emotionen durch Sprache an andere vermitteln möchte. Erst, wenn man es schafft, sich hinein zu fühlen, kann man Emotionen glaubwürdig wiedergeben. Bei einer Diashow müssen Sie vielleicht keine dramatischen Emotionen vortragen. Es macht aber dennoch etwas aus, wieviel Gefühl Sie in Ihre Worte legen. Mussten Sie – zähneknirschend – stundenlang auf den Anschlussflug warten? Sprechen Sie so, zähneknirschend. Waren Sie überwältig von einer sagenhaften Landschaft? Ihrem Tonfall sollte man die Beweunderung anmerken.

Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.

Dies hier ist nur ein kurzer Abriss eines sehr komplexen Themas, mit dem man sich ein Leben lang beschäftigen kann. Es gibt noch viel mehr zu wissen, vielleicht sind Sie ja sogar ein wenig neugierig geworden?

Weiterführende Tipps und Links

Nadine

Bei AquaSoft kümmere ich mich um Blogbeiträge, Videos und mehr - dabei gibt es eine große Insprationsquelle: Ihre Ideen und Anfragen.

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